In unserer Praxis steht demnächst der Abschied einer langjährigen medizinischen Fachangestellten (MFA) an, die uns über Jahre hinweg zuverlässig unterstützt hat. Ich möchte ihr ein faires, wohlwollendes und gleichzeitig rechtssicheres Arbeitszeugnis ausstellen.
Natürlich soll es ihrer Leistung gerecht werden, aber auch für potenzielle neue Arbeitgeber verständlich und hilfreich sein.
Gibt es bestimmte Formulierungen, auf die man unbedingt achten sollte?
Ich frage mich, ob es Vorlagen oder Tools gibt, mit denen man solche Zeugnisse rechtssicher und gleichzeitig individuell erstellen kann.
Außerdem interessiert mich, welche Rolle dabei die Tätigkeitsbeschreibung und die persönliche Wertschätzung spielen.
Gibt es Unterschiede zwischen einem Zeugnis für eine MFA und z. B. für eine ZFA? Oder sind die Grundprinzipien immer gleich?
Ich habe gelesen, dass es rechtlich heikel werden kann, wenn man sich ungeschickt ausdrückt.
Deshalb bin ich etwas unsicher, wie detailliert man Leistungen beschreiben sollte – und ob man auch auf kleinere Konflikte eingehen muss.
Hat jemand Empfehlungen oder Erfahrungswerte?
Ich freue mich über jeden Tipp – besonders von Praxisinhaber*innen oder MFA, die schon Zeugnisse erhalten haben.
Erstellt: 2025-06-25 10:12:06
Hallo und danke für deine wichtige Frage! Ein Arbeitszeugnis für eine medizinische Fachangestellte (MFA) ist nicht nur eine gesetzliche Pflicht, sondern auch ein wertschätzendes Zeichen für geleistete Arbeit – und ein bedeutender Türöffner für die berufliche Zukunft der Mitarbeiterin. Die Erstellung eines qualifizierten Zeugnisses verlangt sowohl juristische Genauigkeit als auch sprachliches Feingefühl. Es geht nicht nur darum, Aufgaben aufzulisten, sondern Kompetenzen und Engagement glaubwürdig und wohlwollend zu würdigen.
Besonders im medizinischen Bereich – wo MFA eine tragende Rolle spielen – sollte das Zeugnis fachliche Stärke, soziale Kompetenz und Belastbarkeit widerspiegeln. Ein professionell gestaltetes Zeugnis hat mehrere Abschnitte: Kopfteil mit Basisdaten, eine ausführliche Tätigkeitsbeschreibung, eine differenzierte Leistungsbeurteilung sowie ein wertschätzender Schlussteil. Dabei ist es entscheidend, bestimmte Formulierungen richtig zu deuten – z. B. „stets zu unserer vollsten Zufriedenheit“ steht für die Bestnote. Schwächeres Lob wie „bemühte sich“ sollte man vermeiden, da es zwischen den Zeilen negativ gelesen wird.
Sehr hilfreich finde ich die strukturierte und rechtssichere Anleitung auf
https://vismed.de/arbeitszeugnis-fuer-medizinische-fachangestellte-mfa/. Dort wird praxisnah erklärt, wie ein Zeugnis für MFA aufgebaut sein sollte – inklusive rechtlicher Grundlagen, sprachlicher Fallstricke und konkreter Beispiele. Das Angebot eignet sich ideal, um das Zeugnis rechtssicher zu formulieren, ohne an Individualität zu verlieren. Achte unbedingt darauf, dass du auch soziale Aspekte wie das Verhalten im Team und im Patientenkontakt erwähnst. In medizinischen Berufen zählt das zwischenmenschliche Miteinander oft genauso viel wie Fachwissen. Wenn eure MFA sich z. B. auch bei der Einarbeitung neuer Kolleginnen engagiert hat oder besonders einfühlsam im Umgang mit Patientinnen war, sollte das unbedingt ins Zeugnis einfließen.
Mein Rat: Investiere etwas Zeit in die Formulierung. Es ist ein Dokument, das deiner Mitarbeiterin über Jahre hinweg beruflich weiterhelfen kann – und ein Spiegel eurer Praxisphilosophie. Wer ein gutes Zeugnis ausstellt, zeigt nicht nur Anerkennung, sondern auch Professionalität. Viel Erfolg beim Erstellen – und Respekt für deinen wertschätzenden Ansatz!
Erstellt: 2025-06-25 11:49:38